Bindungsstörung mit Enthemmung

Die Bindungsstörung mit Enthemmung ist eine komplexe psychische Störung, die normalerweise in der Kindheit beginnt. Sie tritt oft auf, wenn Kinder in ihren ersten Lebensjahren vernachlässigt wurden oder traumatische Erfahrungen gemacht haben. Kinder mit dieser Störung konnten in der Regel keine sichere und vertrauensvolle Bindung zu ihren Eltern oder nahen Bezugspersonen entwickeln.

Bindungsstörungen mit Enthemmung sind eine ernsthafte Herausforderung für betroffene Kinder und ihre Familien. Eine frühzeitige Diagnose und adäquate Unterstützung können jedoch dazu beitragen, die Lebensqualität der betroffenen Kinder zu verbessern und ihre Entwicklung zu fördern.

 

 

Ursachen

  • Vernachlässigung, Misshandlung oder Trennung von den primären Bezugspersonen in der frühen Kindheit können zur Entstehung der Störung beitragen.
  • Fehlende Fürsorge und emotionale Unterstützung während entscheidender Entwicklungsphasen können das Bindungsverhalten beeinflussen.
  • Genetische und neurobiologische Faktoren.

Symptome

  • Unangemessene Nähe gegenüber fremden Personen, fehlende Distanz zu unbekannten Erwachsenen.
  • Übertrieben freundliches und aufdringliches Verhalten gegenüber neuen Bekanntschaften.
  • Schwierigkeiten, emotionale Bindungen zu knüpfen, selbst gegenüber den primären Bezugspersonen.
  • Unvorhersehbares und impulsives Verhalten, das von geringer Angst oder Misstrauen begleitet sein kann.

Diagnostik

  • Diagnose basiert auf Beobachtung des Verhaltens und der Interaktionen des Kindes mit anderen.
  • Die Symptome müssen über einen längeren Zeitraum andauern und erhebliche Beeinträchtigungen im sozialen und emotionalen Bereich verursachen.
  • Eine umfassende Anamnese, inklusive der familiären Umstände, ist wichtig für die Diagnose.

Behandlung

  • Therapeutische Interventionen, wie beispielsweise die Dyadische Entwicklungstherapie, um die Bindungsbeziehung zwischen dem Kind und der primären Bezugsperson zu fördern.
  • Förderung von Stabilität und Sicherheit in der Umgebung des Kindes, um Vertrauen aufzubauen.
  • Arbeit mit den primären Bezugspersonen, um die Eltern-Kind-Bindung zu stärken und unterstützende Erziehungstechniken zu vermitteln.
  •  Gegebenenfalls können Behandlungen mit Medikamenten zur Bewältigung von Begleitsymptomen erwogen werden.

Haben Sie das Gefühl, von einer psychischen Erkankung betroffen zu sein?

Zögern Sie nicht. Fordern Sie Hilfe bei Ihrem Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt an.
Er wird Sie bei Bedarf an das lups überweisen.

Psychiatrischer Notfall

Beratungstelefon lups

0900 85 65 65

(kostenpflichtig ab 10. Minute; 3.23 CHF/Min.).